Eifel-Runde
Diese Tour führt Euch auf etwa 185 km durch Teile der Eifel, so u. a. vorbei am Freilinger See, dem Lampertstal und dem Nürburgring.
Los geht es erneut vom EKZ in Wachtberg-Berkum, um von hier einen ersten Wegpunkt anzufahren.
Es handelt sich hierbei um eines der Tore zur Eifel: Hilberath.
So führt mich der Weg über Altendorf hinauf zu diesem „Tor“.
Das obligatorische Foto in Hilberath selbst muss an diesem Tag entfallen, auf dem Parkplatz findet ein Gewusel von Wanderern statt.
Weiter geht es über Berg, wo mich nach dem Ortsende „meine“ ersten Kurven erwarten.
Es sollen nicht die einzigen sein an diesem Tag.
Über Freisheim steuere ich Krälingen an, erwarten mich doch hier ab Ortsende mehrere Kurven und Kehren hinab in das Sahrbachtal.
Im Sahrbachtal angelangt halte ich mich rechts, da ein weiterer Wegpunkt Binzenbach ist, da mich auf dem Weg hinauf nach Effelsberg wieder mehrere Kehren erwarten.
Ich fahre auf Effelsberg zu, lasse an diesem Tag aber die Zufahrt zum oberhalb gelegenen Parkplatz zum Radioteleskop rechts liegen.
Auf der Anfahrt lässt sich erkennen, dass der Spiegel des Teleskops fast flach liegt.
Das Radioteleskop Effelsberg ist ein Radioteleskop im Eifelteil Ahrgebirge. Die Apertur (Öffnungsweite) des von 1967 bis 1971 erbauten und 1972 in Betrieb genommenen Radioastronomie-Großteleskops beträgt 100 m. Die Parabolspiegelfläche beträgt 9090 m².
Mit dem Teleskop werden Beobachtungen im Wellenlängenbereich 3 mm bis 70 cm durchgeführt, was einem Frequenzbereich von 400 MHz bis 95 GHz entspricht.
Es war 29 Jahre lang das weltweit größte frei bewegliche Radioteleskop, bis im Jahr 2000 das Robert C. Byrd-Teleskop in Green Bank (USA) fertiggestellt wurde (Apertur 100–110 m).
Die technischen Schwierigkeiten, ein Radioteleskop mit 100 m Durchmesser zu fertigen, rühren von der ständigen Verformung des Spiegels (durch wechselnde Windlasten, durch Temperaturänderungen oder durch die Schwerkraft beim Bewegen und Kippen) her, die die Konstruktionsstruktur der Parabolspiegel stört. In der Radioastronomie sind aber die geometrischen Eigenschaften solcher Spiegel ganz besonders interessant, weil die achsenparallel aufgefangenen Wellen alle in gleicher Phasenlage zum Brennpunkt reflektiert werden und damit maximale Verstärkung ermöglichen. Das Bauteam hat dafür die Konstruktionsweise der Homologie entwickelt und mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode die Konstruktion so berechnet, dass die in jeder Spiegelstellung und bei jeder Nachführbewegung eintretenden Verformungen des Spiegels wieder Paraboleigenschaften ergeben, so dass jeweils nur der Empfänger wenige cm in den neuen Brennpunkt nachgefahren werden muss. Nach Fertigstellung des Radioteleskops konnte durch Messungen gezeigt werden, dass die ursprünglich angestrebte Toleranz des Spiegels von 1 mm deutlich unterschritten werden konnte. Derzeit (2012) beträgt die mittlere Abweichung vom idealen Paraboloiden weniger als 0,6 mm.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radioteleskop_Effelsberg
Den Michelsberg hinab über Mahlberg steuere ich auf Schönau zu und biege hier links ab.
Der nächste Wegpunkt soll eigentlich die Erftquelle bei Holzmühlheim sein.
Allerdings ist von meiner Fahrtrichtung der Zugang gesperrt.
In dem kleinen Ort Holzmülheim, direkt unterhalb des Himbergs, entspringt die Erft. Sie fließt von hier aus Richtung Bad Münstereifel, bis sie nach etwa 100 km bei Neuss in den Rhein mündet. Die Quellfassung wurde in Eigenregie von der Dorfgemeinschaft mit Natursteinen eingerahmt. Hier findet sich auch eine kleine Statue des Johannes Nepomuk, der als Brückenheiliger verehrt wird und vor Wassergefahren schützen soll.
https://www.nettersheim.de/tourismus-freizeit/sehenswuerdigkeiten/erftquelle.html
Vorbei an Buir und Rohr erreiche ich letztlich die viel befahrene L115.
Ich nutze sie jedoch nur für eine kurze Wegstrecke, da ein weiterer Wegpunkt die Stauanlage Weilerbach – besser bekannt als Freilinger See – ist.
Das gestaute Gewässer ist der Weilerbach im Flussgebiet der Ahr. Das Absperrbauwerk des Sees wurde als Steinschüttdamm mit bituminöser Außenhautdichtung ausgebildet.
Der See wurde primär zum Schutz der Unterlieger vor Hochwasserschäden errichtet, von den zahlreichen Besuchern wird er gerne als gut frequentiertes Naherholungsgebiet angenommen. Sein Ufer besteht zu etwa einem Drittel aus Liegewiese und zu zwei Dritteln aus Wald. Das Wasser ist relativ kalt, aber sehr sauber. Man kann unter anderem baden, Boot fahren, windsurfen, tauchen und angeln.
Am See befinden sich eine Camping- und Minigolfanlage und ein Restaurant.
Um den See herum führt ein ca. 2,1 km langer Wanderweg mit einem Wald-Lehrpfad, welcher den Besuchern die dort heimischen Laub- und Nadelbaumarten näherbringt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stauanlage_WeilerbachÜber Reetz führt mich der Weg für ein kurzes Stück auf die B258, bevor ich über Hüngersdorf an den Rand von Ripsdorf fahre.
Über Teile des wunderschönen Lampertstals steuere ich Dollendorf an.
Mit diesem lohnenswerten Schlenker geht es zurück auf die L115 und vorbei an Mirbach und Wiesbaum in grobe Richtung Hillesheim.
Kurz vorher halte ich mich links, um über Berndorf nach Kerpen zu fahren.
Auf dem Weg hinab ist schon die Burgruine Kerpen zu erkennen.
Die genauen Anfänge der Burg Kerpen liegen im Dunkel der Geschichte. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass es sich bei ihrem Erbauer um den 1136 erstmals urkundlich erwähnten Sigibertus de Kerpene oder dessen Sohn Heinrich I. (1142–1177) handelte. Ein genaues Baudatum kann bisher jedoch nicht genannt werden.
In den Reunionskriegen wurden einige Gebäude der Anlage 1682 von französischen Truppen zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges sprengten Soldaten der französischen Armee unter General Boufflers Burg und Dorf und machten sie dem Erdboden gleich.
Von 1969 bis 2007 war die Burg Kerpen Eigentum des Kreises Neuss, der sie als Landschulheim nutzte. Dann erwarb eine niederländische Familie die Anlage und unterzog sie im Jahr 2010 einer umfangreichen Renovierung.
Zuletzt (2016) als Flüchtlings-Unterkunft genutzt, wurde die Burg im Januar 2018 an eine Unternehmerfamilie aus Bonn verkauft und wird zukünftig zu privaten Wohnzwecken genutzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Kerpen_(Eifel)In Niederehe halte ich mich links, um eine kurze Pause am Steinbruch Niederehe zu machen.
Die Kalkstein-Schichten, die in diesem ehemaligen Steinbruch zu sehen sind, stammen aus der Mitteldevon-Zeit (vor 390 – 376 Mill. Jahren). Sie sind aus Karbonatablagerungen des tropischen Mitteldevon-Meeres entstanden, das sich damals unter anderem auch über den Bereich der Eifel erstreckte.
Bei den Kalkstein-Schichten handelt es sich um eine Gesteinswechsellagerung von tonhaltigen, fossilreichen Kalksteinen (mergelige Kalksteine) und tonarmen bis tonfreien Kalksteinen, die reich an Fossilresten von Stromatoporen sind.
Stromatoporen sind eine vor circa 240 Mill. Jahren ausgestorbene riffbildende Tierart, die mit den Korallen verwandt sind.
Der Steinbruch, der bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb war, wurde als Marmorbruch bezeichnet. Im Volksmund hieß der hier und am Weinberg gewonnene Kalkstein auch Zisterzienser-Marmor.
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6768Hernach geht es links in Richtung Üxheim weiter, wobei es über Ahrhütte in Richtung Ahrdorf weitergeht, wo ich auf die B258 stoße, welche rechterhand zum Nürburgring führt.
Kurze Überlegung, wie die Fahrt weitergehen soll.
Da ich zuletzt erst hier im Bereich zum einen über Wirft und ein anderes Mal über Wimbach gefahren bin, steht die Entscheidung: ich fahre am Nürburgring vorbei.
So geht es vorbei an Basweiler auf die Hauptstrecke zum Ring.
Der Nürburgring ist eine nach der Nürburg benannte Motorsport-Rennstrecke auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau (Landkreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz) in der Eifel und wurde am 18. Juni 1927 eingeweiht. Die ursprünglich insgesamt bis etwa 28 Kilometer lange „Gebirgs-Renn- und Prüfungsstraße“ war in ihrer Urform bis 1982 in Betrieb.
1984 wurde im Bereich der Start-und-Ziel-Schleife und der Südschleife die damals „modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt“ eröffnet. Die zunächst 4,5 Kilometer lange GP-Strecke wurde direkt an die 20,8 Kilometer lange Nordschleife angebunden. Beide Teilstrecken können zu einem 26 Kilometer langen Gesamtkurs zusammengefasst werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrburgring
Noch ein kleiner Abstecher in Richtung der Burg selbst und wenig später zum „Brünnchen“.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg-Anlage im Jahre 1166 als Noureberg oder Mons Nore, doch gilt es als wahrscheinlich, dass sich dort bereits zu römischer Zeit eine Signalstation zur Sicherung der wichtigen Römerstraße befand, die sich durch die Eifel zog.
Der Bau der Burg erfolgte in drei Etappen. Nach dem Bau der rechteckigen Kernburg wurden zwischen 1340 und 1369 unter dem Amtmann Johann von Schleiden Zwingermauern als zweiter Befestigungsring errichtet. Im 15. Jahrhundert entstand ein dritter Ring zum Schutz der bis dahin frei zugänglichen Burgmannenhäuser, die heute nicht mehr erhalten sind.
Schon im 16. Jahrhundert befand sich die Burg in einem sehr schlechten Zustand, über den sich die amtierenden Amtmänner beklagten. Es wurden daraufhin mehrfach Restaurierungsarbeiten vorgenommen.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Nürburg 1633 von den Schweden unter General Baudissin eingenommen, geplündert und beschädigt. 1674 besetzten kaiserliche Truppen die Burg.
1689 zerstörten französische Soldaten die Anlage endgültig. Der erhaltene Bergfried diente zunächst noch als Gefängnis, wurde aber 1752 auch dafür nicht mehr nutzbar. Die Burg wurde verlassen und als Steinbruch genutzt.
Nach Sanierungsarbeiten in den 1930er Jahren kam die Ruine 1949 in den Besitz des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, ehe die „Verwaltung der staatlichen Schlösser Rheinland-Pfalz“ (heute: „Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“) die Betreuung übernahm. Letztere ließ von 1968 bis 1974 und 1988/1989 Arbeiten zur Freilegung verschütteter Bauteile sowie Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten vornehmen. Weitere nötig gewordene Mauerwerkssanierungen sind seit 2014 im Gange.
Der 20 Meter hohe Bergfried ist als Aussichtsturm zugänglich.
https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrburg_(Burg)
Über Hohenleimbach fahre ich auf Kempenich zu, wobei ich am Ortseingang links abbiege.
So geht es mit einem besonderem Blick hinab nach Cassel, wobei linkerhand der Fernmeldeturm Heckenbach-Schöneberg zu erkennen ist.
Kurvenreicher führt mich der Weg nunmehr in Richtung Ramersbach.
Es geht nun durch den Wald hinab nach Bad Neuenahr und anschließend über Bengen, Nierendorf und Werthhoven zurück zum Ausgangspunkt der Tour.