Auf und ab in Ost- und Hocheifel
Auch an diesem Tag entwickelte sich das Wetter besser, als es vorhergesagt wurde.
Also rein in die „Klamotten“ und ab, um eine knapp etwas mehr als 100 km kurze Runde durch Teile der Ost- und Hocheifel unter die Reifen zu bekommen.
Los geht es erneut am Innovationspark Rheinland, welcher sich an der Auf- / Abfahrt der Autobahn 61 bei Ringen (Nähe Bad Neuenahr) befindet.
Mit einem Schlenker über Nierendorf führt der Weg nach Heppingen, um hier den Weg in Richtung Rhein einzuschlagen.
Bereits auf dem Weg kurz nach Kirchdaun lässt sich hierbei zunächst links in der Höhe die Burgruine Landskrone und die darunter befindliche Kapelle Maria Hilf erkennen.
Seit etwa 500 vor Christus erfolgte mutmaßlich eine keltische Besiedlung des Bereichs rund um die Landskrone. Bis zur Frankenzeit befand sich auf der Erhebung eine von acht germanischen Thingstätten des Gaus. Die Erhebung hieß damals Gimmiger Berg. Er wurde bis etwa 1000 Gymmicher Kupp genannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Landskrone_(Ahr)
1206 wurde auf der weithin sichtbaren Gipfelregion der Landskrone mit dem Bau der Reichsburg Landskron begonnen. Die Burg war zugleich Bollwerk gegen den Erzbischof von Köln am Rhein und Trutzburg zum Schutz der Aachen-Frankfurter Heerstraße und ist heute als Burgruine Landskron bekannt.
Unterhalb der Burgruine befindet sich die Kapelle Maria Hilf.
Die Kapelle soll von einem Burgherren der 1206 erbauten Burg Landskrone errichtet worden sein, nachdem seine drei Töchter vor Raubrittern gerettet wurden. Deswegen wird sie auch „Drei Jungfern“ und auch „Fünf Jungfern“ nach einer Erwähnung um 1470 als „der fünff Jungfern Capell“ genannt. Bei einem Besuch der Burg Landskron im Jahr 1212 stellte Kaiser Otto IV. der Kapelle einen Schutzbrief aus, der sie von Abgaben befreite.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Hilf-Kapelle_(Lohrsdorf)
Über Heimersheim und Ehlingen führt der Weg nun nach Sinzig und somit hinab an den Rhein.
Es geht für ein kurzes Stück auf der Bundesstraße 9 in Richtung Bad Breisig entlang, wobei es am Ortsausgang rechts in das Vinxtbachtal nach Gönnersdorf weitergeht.
Zuvor sehen wir in der Höhe die Burg Rheineck im Blickfeld auftauchen.
Die Pfalzgrafen bei Rhein erbauten die Burg im 11. Jahrhundert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Rheineck
Nach der Zerstörung der Burg im Jahr 1151 erhielt der Kölner Erzbischof und gleichzeitige Reichskanzler Rainald von Dassel 1167 Andernach, in dessen Nähe Rheineck lag, aus Dank für die Unterstützung des Kaisers Friedrich I. Barbarossa bei den Kämpfen in Italien bei Tusculum von diesem geschenkt.
Ende des Jahres 1632 unternahmen die Schweden unter ihrem General Baudissin von ihrem Hauptquartier aus Linz heraus einen Feldzug gegen die Stadt Andernach.
Auf diesem Weg nahmen sie die Burg Rheineck kampflos ein und plünderten sie aus, zerstörten sie jedoch nicht.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) besetzten die Franzosen die Burg. Bei ihrem Abzug plünderten sie die Burg aus und setzten sie in Brand. Die wenigen Überreste zerstörten dann kurkölnische Soldaten (1692); außer dem Bergfried und der Kapelle war alles ruiniert.
Erst im Jahre 1718 erfolgte der Wiederaufbau, wenn auch in geringerem Umfang.
Im Jahre 1785 wurde sie abermals ein Raub der Flammen, ausgebrochen in einem mit Stroh gedeckten Nebengebäude. Durch den damals herrschenden Wind brannte innerhalb von zweieinhalb Stunden die ganze Burg ab.
Man kann die Burg nicht besichtigen; nur die Zufahrt am Berghang bis vor das Tor ist möglich.
Es geht durch Teile des Breisiger Ländchens weiter, wobei wir alsbald den Ort Waldorf erreichen.
Übrigens (für die Musiker unter Euch):
Das Örtchen Waldorf ist der Gründungsort des gleichlautenden Synthesizerherstellers.
Die Firma hat nun ihren Sitz in Remagen.
Über Burgbrohl und Glees steuern wir nunmehr den Ort Wehr für eine kleine Rast an.
Von hier aus führt uns der Weg hinauf nach Engeln, wo sich die Bergstation des Vulkan-Express befindet.
Aufgrund einer Straßensperrung kommen wir auf unserer Runde direkt daran vorbei.
Normalerweise führt der Weg links in den Ort hinein.
Von Engeln aus und mit Sicht auf Kempenich cruisen wir mit weitgezogenen Kurven hinab in den letztgenannten Ort.
Ein kleiner Tipp:
Wer Hunger hat oder Übernachten möchte, sollte in Kempenich einen kleinen Abstecher zum Hotel- und Landgasthof Zum Bockshahn im Ort Spessart einschlagen.
Norbert und Martina sind selbst Motorradfahrer und auch auf Motorradfahrer eingestellt.
Der Weg führt uns links in Richtung Weibern.
Am Ortsende sehen wir die Hinweisschilder zum sehr nahe gelegenen Kreuzwäldchen.
Wir waren schon häufiger da.
Wer es noch nicht gesehen aber Interesse hat, sollte die wenigen Meter dem Hinweisschild folgen.
Über Hausten geht es durch Teile des Nettetals in grobe Richtung Mayen, wobei wir den Hinweisschildern rechts hinauf nach Langenfeld folgen.
So geht es eine Vielzahl von „schärferen“ Kurven aus dem Tal in die Höhe.
Am Berg angelangt, halten wir uns rechts in grobe Richtung Nürburgring.
So fahren wir zunächst durch Langenfeld selbst und anschließend durch eines der vielen Wacholdergebiete: hier Arft.
Dort befindet sich auch ein entsprechender „Traumpfad Bergheidenweg„, der von vielen Wanderern genutzt wird.
Daher Obacht in der Nähe des Parkplatzes.
Ein kurzer Stück in Richtung Nürburgring, wobei wir jedoch zuvor rechts hinab nach Jammelshofen abbiegen.
Uns erwartet jetzt ein – für uns immer– wunderschönes Fahrstück bis hinab in das Kesselinger Tal hinein.
Über Kaltenborn, Herschbach und Weidenbach nähern wir uns dem zuvor erwähnten Tal.
Im Kesselinger Tal halten wir uns links und fahren über Kessling und Ahrbrück rechts in Richtung Altenahr.
Pützfeld besaß einst eine größere Burganlage; deren Besitzer ließ im Jahr 1681 im Hang nördlich der Ahr die Wallfahrtskapelle „Sancta Maria Immaculata“ Pützfeld erbauen. Die Kapelle wurde mehrfach zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Kapellen im Ahrtal. Seit einer Schenkung im Jahr 1947 ist das Gotteshaus im Besitz der Zivilgemeinde Ahrbrück. Damit ist sie eines der wenigen voll genutzten Gotteshäuser in kommunalem Besitz.
https://www.aw-wiki.de/index.php/Wallfahrtskapelle_%E2%80%9ESancta_Maria_Immaculata%E2%80%9C_P%C3%BCtzfeld
Wir fahren über Altenburg nach Altenahr selbst.
Auf dem Weg dahin kann bei genauerem Hinsehen in der Höhe das „Teufelsloch“ erkannt werden.
Das Teufelsloch ist ein Loch in einem Felsvorsprung oberhalb der Ortsgemeinde Altenahr im Landkreis Ahrweiler. Um die außergewöhnliche Felsanordnung ranken sich verschiedene Mythen, welche eng mit der Geschichte Altenahrs verbunden sind.
https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-117914-20150313-6
Die wohl bekannteste Sage, die sich um das Teufelsloch rankt ist die vom Teufel und seiner Großmutter. So sollen beide ein Haus am Rande des Berges bewohnt haben. Eines Tages brachen sie auf um Holz schlagen zu gehen. Sie gerieten in einen furchtbaren Streit, was den Teufel so stark erzürnte, dass er seine Großmutter aufforderte, ihn sofort zu verlassen. Die Großmutter schwang sich auf ihren Besen und flog davon. Aus der Luft rief sie ihrem Enkel jedoch noch ein Schimpfwort zu. Daraufhin schleuderte der wütende Teufel mit all seiner Kraft eine Axt nach seiner Großmutter. Diese verfehlte sie nur ganz knapp und schlug anschließend ein Loch in den massiven Felsen hinter ihr.
Auf wahrscheinlich vielen bekannte Strecke geht es nun durch Altenahr selbst mit Blick auf die Burg Are.
Die Burg Are ist die denkmalgeschützte Ruine einer Höhenburg auf 240 m ü. NHN oberhalb der Gemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Are
Sie wurde von 1095 bis 1105 von Graf Dietrich I. von Are erbaut und 1121 erstmals urkundlich erwähnt.
1690 wurde die Burg nach neunmonatiger Belagerung durch französische Truppen erstmals erobert. Durch den Beschuss war die Burg stark beschädigt worden. 1697 zogen die Franzosen ab, besetzen die Burg aber ab dem 1701 einsetzenden Spanischen Erbfolgekrieg erneut. 1706 übernahmen kurkölnische Truppen die Burg. 1714 ließ Kurfürst Joseph Clemens von Bayern die Mauern im Einvernehmen mit den Dorfbewohnern sprengen. Seither ist die Burg eine Ruine. Noch verwertbare Materialien, wie Holz und Steine, dienten als Baustoff für den Neubau des Amtshauses am Fuße des Burgberges.
Auf dem Weg entlang der Ahr passieren wir zunächst Mayschoß und können auch hier wieder einen Blick auf eine Burgruine werfen: Die Saffenburg.
Die Saffenburg, auch Saffenberg genannt, ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg auf 253 m ü. NN in der Ortsgemeinde Mayschoß im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler. Sie steht oberhalb des Ahrtals und ist dessen älteste Burgruine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saffenburg
Letztlich fahren wir über Mayschoß nach Dernau, wobei wir am Ortseingang links den Berg hinauf fahren.
Oberhalb von Dernau befindet sich auf diesem Wegstück die Aussichtsplattform Sondersberg, die eine schöne Sicht in dieses Teil des Tals und den Ort selbst bietet.
Über Esch, Holzweiler, Vettelhofen und Ringen geht es nun zurück zum Ausgangspunkt der Reise an der Auffahrt zur A61.
Hier endet dann die – zwar – kurze, aber mit mehreren Kurven und Aussichten gespickte Rundfahrt.
Videozusammenschnitt (FullHD / YouTube):
Übersicht, Streckenverlauf, Karte etc. (Outdooractive):